martedì 5 aprile 2016

Italiens Wander- und Reiterparadies Maremma Toskana


Von Kastanienwäldern umgeben liegt der mittelalterliche Ort Montieri an einem Hügel, dessen Bezeichnung „Kupferberg“ sich von "Mons aeris" ableiten lässt und sich auf die reichen Vorkommen an Mineralien in der Region beruft. Unterirdische Schachtanlagen, Gänge und Brunnen aus der Römer- und Etruskerzeit lassen erkennen, welche Bedeutung das Dorf schon in der Antike hatte und welchen Einfluss es auf die Entwicklung der gesamten Region bis in heutige Zeiten gehabt haben muss. 

Es ist erstaunlich, wie sehr hier die ehemaligen Förderaktivitäten mit der Natur verschmelzen. Silbrig schimmerndes Gestein wechselt sich mit den Rottönen der Steinbrüche ab. Im nahegelegenen Dorf Boccheggiano weisen imposante Anhäufungen rostroter Schlacke anschaulich auf den einstigen Abbau von Mineralien hin. Die ausgedehnten Eichen- und Kastanienwälder um Montieri bilden das Herz des Naturschutzgebietes von Cornate. 

Eine ideale Region vor allem für ausgedehnte Wanderungen und fantastische Reittouren. Das Hotel Prategiano, 1 km vom Ort entfernt, ist ein optimaler Ausgangspunkt zum Mountainbiken, Wandern und Reiten in der Toskana. Direkt beim Hotel liegt ein gut beschildertes, ausgedehntes Wanderwegenetz. 


Inmitten des Zusammenwirkens von Farben und Natur ragt das Dorf aber auch mit seiner kunsthistorischen Bedeutung hervor. Bei einem Spaziergang durch die charakteristischen Gassen an Resten der Stadtmauer vorbei, fallen die typischen Wohngebäude, die monumentalen Brunnen aus dem 13. Jahrhundert im malerischen Altstadtzentrum von Montieri auf. Die kleinen Orte Travale und Gerfalco gehören zum Gemeindegebiet von Montieri. Auch hier ist das Gefüge von mittelalterlicher Urbanistik noch bis heute intakt geblieben. Unternehmen Sie eine Reise in die Stille vergangener Jahrhunderte und entdecken Sie diese eher unentdeckte Regionen der Maremma Toskana.

lunedì 23 marzo 2015

Reiten mit den Cowboys der Maremma Toskana



Wir sind zum Reiten in die Toskana gekommen und haben an einigen wunderschöne Wanderritte beim Reiterhof Prategiano teilgenommen. Heute wollen wir mehr über die alte Tradition der berittenen Hirten von Italien erfahren und fahren zum Naturpark der Maremma, um die "Butteri" bei ihrer Arbeit zu begleiten.

Der Tag eines Buttero beginnt um sieben Uhr morgens mit der Kontrolle der Hengste, die am Gut selbst leben. Dann werden die Arbeitspferde gesattelt und die freilebenden Herden besucht. Der Vormittag vergeht mit Kontrollritten, mit Arbeiten auf den Weiden. Am Nachmittag werden Fohlen an das Halfter gewöhnt, die Jungpferde ausgebildet etc. Übers Jahr bestimmt der Rhythmus der Tiere das Leben der Cowboys in der Maremma Toskana: .

Im Frühjahr, von März bis Mai, werden die Kälber geboren. Auf den täglichen Kontrollritten wird vor allem überprüft, ob die Geburten reibungslos vor sich gehen, oder ob man helfend eingreifen muss. Im Mai werden mehrere Gruppen von Kühen gebildet, deren je ein Stier zugeordnet wird. Er bleibt bis Ende Juli bei seiner Gruppe, in dieser Zeit werden die Kühe neu gedeckt. Ende Juli werden die Stiere abgesondert. Die Kühe bleiben bis Ende Oktober mit ihren Kälbern zusammen, dann werden die Kühe in die Macchia getrieben und die Kälber von ihnen getrennt. Die weiblichen Jungrinder werden meist für die Zucht behalten, die männlichen verkauft. Zweimal im Jahr werden traditionelle Fester gefeiert.

Am ersten Mai werden die Rinder gebrannt und die Jungpferde eingeritten, und am 15. August finden Reiterspiele statt: Zwei Mannschaften von Butteri wetteifern auf einem begrenzten Spielfeld darum, welche Mannschaft der anderen mehr Rosen - mit Rosen bedruckte Tücher, die am Arm der Reiter befestigt sind – abnehmen kann. Und auch wenn die Spiele heute hauptsächlich für Touristen abgehalten werden, spürt man doch noch den alten Stolz der Butteri der Maremma Toskana.
 
Wenn Sie einen Reiterferien in Italien planen, sollten Sie diese Pferdeshows nicht versäumen. In Scalino, nur wenig entfernt vom Hotel Prategiano, finden diese Spektakel immer Sommer einmal pro Woche statt.

Butteri - Die stolzen Reiter der Toskana

Im Wilden Westen von Italien, in der  Maremma Toskana, arbeiten noch heute berittene Hirten mit freilebenden Pferden und Rindern.



Kein Mensch weit und breit, scheinbar endlos zieht sich die von Pinien gesäumte, schnurgerade Straße dahin. An ihrem Ende liegt das tyrrhenische Meer, an dessen Küste sich von Pisa bis Latina die Maremma erstreckt, ein karges Sumpfgebiet, in dem bereits die Etrusker in Italien Pferde züchteten. Über der gelbbraunen Steppenlandschaft liegt feuchtheiß die Mittagshitze. High Noon im Parco dell'Uccellina, einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Grosseto, in dem die Azienda di Albarese, ein staatliches Gut für Rinder- und Pferdezucht, liegt. Die freilebenden Pferde- und Rinderherden werden hier von den Butteri, den berittenen Hirten, von einer Weide auf die andere getrieben. In einer Staubwolke nähert sich die Herde, der Boden dröhnt von den Hufen der langhörnigen Rinder. Zu dritt treiben die Butteri die Tiere die Straße entlang auf die nächste Weide.Durch die Jahrhunderte hindurch wurden hier, in den Randgebieten der Maremma, Rinder und Pferde gezüchtet. Schon Plinius erwähnt in seinen naturkundlichen Schriften den bos silvestris, ein Waldrind der Region, das später mit den asiatischen Rindern, die mit den Barbareneinfällen aus dem Osten kamen, die maremmanische Rasse gegründet.



Auch das Maremma Pferd hat orientalische Wurzeln. Beide, Rind und Pferd, zeichnen sich durch Genügsamkeit, Langlebigkeit und Härte aus. Sie sine unempfindlich gegenüber Hitze und den Entbehrungen eines Lebens in freier Wildbahn und somit ideal für diese Landschaft und Art der Haltung geeignet. 
Gehütet und kontrolliert wurden und werden die freilebenden Herden weißer Maremma Rinder und dunkler Maremma Pferde von den Butteri, den Cowboys Italiens, die ihre Arbeit heute auf dieselbe Weise verrichten wie ihre Vorgänger vor hundert Jahren. Dass dies keine nostalgische Marotte oder für Touristen am Leben erhaltenes Spektakel ist, bestätigt der Leiter des staatlichen Gutes in Albarese. Dennoch ist der Beruf des Buttero vom Aussterben bedroht. Einst war seine Stellung mit sozialem Prestige verbunden, unter den Landarbeitern war der Buttero derjenige, der nicht nur die Obhut über das Viehhatte, sondern auch die Arbeiten der anderen kontrollierte. Heute ist das Rinderhüten zu Pferd etwas für Enthusiasten, die sich für Pferde, Reiten und die Arbeit mit Tieren in der freien Natur begeistern können.
 

Von den einst stolzen Herden von über 100.000 Rindern ist nach dem Weltkrieg und den Enteignungen der adeligen Großgrundbesitzer in Italien nur noch ein Zehntel des einstigen Bestandes übriggeblieben. Und auch die Pferdepopulation, die vor allem für die Kavallerie herangezogen wurde, ist stark zurückgegangen. Zunehmend wird daher auch der Tourismus als Einnahmequelle genutzt. Erfahrene Reiter können mit deen Cowboys der Toskana reiten und sie bei ihrer Tagesarbeit begleiten. Das Maremma Pferd ist als verlässliches Allroundpferd dazu bestens geeignet und wird auch anderweitig zunehmend als Trekkingpferd für Wanderritte eingesetzt. 
 
Während eines Reiterurlaubs in der Toskana beim Reiterhof Prategiano werden Sie ab und zu von Butteri begleitet und können eintauchen in diese Jahrhunderte alte Reitertradition der Toskana.